Signal Iduna Park in Dortmund mit RCF Beschallungsanlage

Der Signal Iduna Park in Dortmund, früher bekannt als Westfalenstadion, wurde mit einer Beschallungsanlage von RCF ausgestattet.

Das Stadion, erbaut anlässlich der Fußball-WM im Jahre 1974 und Heimat von Borussia Dortmund, ist nach einer mehrstufigen Tribünenerweiterung mit einer Kapazität von 80.645 Zuschauern (bei Bundesligaspielen) nicht nur das größte Fußballstadion Deutschlands, sondern auch eines der größten Stadien weltweit. Allein die Südtribüne mit einem Fassungsvermögen von fast 25.000 Stehplätzen ist mehr als beeindruckend.

Diese große Zuschauerzahl sorgt nicht nur für eine gute Atmosphäre im eigentlich immer ausverkauften Stadion, sondern gibt natürlich auch Anlass, sich über eine zielgerichtete Evakuierung der Zuschauer im Gefahrenfall Gedanken zu machen. Hier bietet sich eine Sprachalarmierung an, mit der sich – unterstützt durch eine gezielte Einsprache in die verschiedenen Tribünenbereiche – eine Evakuierung des Stadions in die Wege leiten lässt, ohne dass dabei Menschen zu Schaden kommen.

RCF Beschallungsanlage – Konzept deutlich anders

Stadionbeschallung? Kennt man ja eigentlich. Lautsprecher an der Tribünendachvorderkante, definierte Beschallung der Publikumsbereiche, et cetera, pp. Obwohl trotz ähnlicher Beschallungskonzepte jedes Stadionprojekt ganz eigene, interessante Aspekte hat, ist das Konzept für den Signal Iduna Park noch einmal deutlich anders als gewohnt.

Ebenso ist im Laufe der inzwischen fast vierzigjährigen Betriebszeit des Stadions die Beschallungsanlage natürlich mehrfach erneuert und erweitert worden, und zwar nicht nur wegen einer turnusgemäßen Modernisierung der Technik, sondern auch weil die Stadionkapazität im Laufe der Jahre deutlich ausgebaut wurde und sich auch der Veranstaltungscharakter einer Fußballbegegnung im Laufe der Jahrzehnte verändert hat.

Signal Iduna Park: Die Tribünen haben unterschiedliche Winkel.
Der Signal Iduna Park ist die Heimat von Borussia Dortmund und hat eine Kapazität von 80.645 Zuschauern.

Während früher die Beschallungsanlage für reine Sprachdurchsagen benutzt wurde, haben Fußballspiele heutzutage Eventcharakter, wobei die Veranstaltung bereits deutlich vor dem eigentlichen Spiel beginnt und sich auch über die Halbzeitpause und nach Ende des Spiels erstreckt. Hier wird die Beschallungsanlage nicht nur für Sprachdurchsagen, sondern auch für Veranstaltungselemente mit Musikunterstützung genutzt. Eine moderne Beschallungsanlage für Fußballstadien muss also nicht allein eine hohe Sprachverständlichkeit, sondern auch eine zumindest grundlegende Musiktauglichkeit bieten können.

Die heutige Zuschauerkapazität des Signal Iduna Parks wurde in insgesamt drei Ausbaustufen – und zwar durch Errichtung jeweils eines Oberrangs zunächst auf der Ost- und West- und später auch auf der Nord- und Südtribüne sowie schließlich durch Ausbau der zuvor noch offenen Ecken – von ursprünglich 54.000 Zuschauern im Eröffnungsjahr auf die aktuelle Kapazität von 80.645 Zuschauern erweitert. Nachdem auch die Ansprüche der Zuschauer an die Tonqualität zunehmen, war es auch beim Signal Iduna Park an der Zeit, die Beschallungsanlage den aktuellen Erfordernissen anzupassen.

Dabei muss man anmerken, dass die Bestandsanlage keineswegs wegen qualitativer Mängel zu ersetzen war, denn hier waren bei der letzten Erneuerung Anfang der Jahrtausendwende ebenfalls hochwertige Komponenten verbaut worden. Aus diesem Grund wurden auch Komponenten der Bestandsanlage zunächst weiter verwendet, und zwar ohne wesentliche Veränderungen für die Versorgung der Tribünenecken, während Teile der vormaligen Beschallung für die Haupttribünen nun als Spielfeld-Beschallung weiter im Einsatz bleiben.

Aufgrund des erweiterten Frequenzgange und der höheren Leistungsfähigkeit der neuen Beschallungsanlage wurde bei der Planung ein späterer Ausbau der Stadionecken bereits berücksichtigt. Auftraggeber für die Erneuerung der Ton- und Beschallungsanlage war die Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA. Den Auftrag für die Planung des neuen Beschallungssystems erhielt das Ingenieurbüro Creydt aus Schladen, ausführende Firma war die fulfil engineering GmbH aus Gelsenkirchen unter Federführung von Norbert Labudda.

Die dBTechnologies GmbH aus Köln, die deutsche Vertriebsorganisation für RCF und dBTechnologies-Produkte, lieferte die Beschallungsanlage und erstellte unter Projektleitung von Georg Hofmann, Produktmanager Installed Sound, auf der Basis der akustischen Anforderungen der Ausschreibung das Konzept für das Lautsprechersystem.

Für die Planung und Berechnung der speziell angefertigten Trägersysteme für die Lautsprecher zeichnete die Expo Engineering GmbH aus Oelde unter Leitung von Michael Lück verantwortlich. Das netzwerkfähige Sprachalarmierungssystem kam von der Firma Ateïs aus Gröbenzell.

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