Im Januar 2025 erhielt NTi Audio eine Anfrage von einer führenden Raumfahrtorganisation nach einer Arbeitsplatzmessung. Wer hier jedoch an Messungen in Werkstätten oder Laboren dachte, der lag falsch: der Schallpegelmesser XL3 soll bei künftigen Weltraumflügen eine tragende Rolle spielen – und erstmals Basisdaten für Lärmschutzvorschriften für Astronauten liefern. Mit dem Aufschwung des Weltraumtourismus wird die gleiche Frage aber auch für vermögende Weltraumtouristen interessant.

„Wir wurden gebeten, die Lärmdosis während des Raketenstarts zu ermitteln.“, erklärt Akustikingenieur Dr. Danilo D. Zibel. „Im weiteren Verlauf der Weltraummission wird es dann um Noise Rating Curves im Weltraumlabor geben, denn die Lüfter der vielen Laborgeräte verursachen teilweise einen hohen Hintergrundgeräuschpegel.“

Offen ist noch die Frage, an welche bekannten Ländervorschriften die künftigen Lärmgrenzwerte für Astronauten angelehnt werden sollen: zum einen wurde der Weltraum im ‚Outer Space Treaty‘ im Jahr 1967 als ‚gemeinsames Erbe der Menschheit‘ definiert. Zum anderen stammen die Weltraumreisenden ja aus unterschiedlichsten Ländern.

Akustische Präzision an der Grenze des Machbaren

Da die Gespräche über die recht komplexe Anwendung sehr vertrauensvoll abgelaufen sind, hat die erwähnte Weltraumorganisation zukünftige Kooperationen in Aussicht gestellt. Ziel der weiteren Forschungen soll es sein, den Schallleistungspegel einer startenden Rakete zu ermitteln, um auf diesem Weg Basisdaten für eine Schallausbreitungsrechnung zu erhalten.

So kann abgeschätzt werden, wie viele Haushalte im Umfeld des Startplatzes künftig mit Schallschutzfenstern der Klasse X ausgestattet werden müssen. Ziel der Entwicklung ist eine quaderförmige, an der Rakete befestigte Hüllfläche mit acht XL3 an den Eckpunkten. Die Pegelwerte werden während des Raktenstarts per WLAN live ins Innere der Rakete übertragen und dort gespeichert. Einen Prototyp der transportablen Hüllfläche sehen Sie hier.